2023 – (M)Ein Ausblick

2022 hat noch ein paar Tage und während andere dieses Jahr vielleicht noch Revue passieren lassen und darüber nachdenken, was gut und weniger gut gelaufen ist, blicke ich bereits auf 2023. Wer wissen will, wie 2022 finanziell für mich gelaufen ist, kann das hier nachlesen. In diesem Artikel werfe ich einen Blick auf meine persönliche (finanzielle) Zukunft.

2023 wird für mich anders als die letzten Jahre werden. Seit ich Kryptos und Aktien für mich entdeckt habe, also vor ca. mittlerweile 6 Jahren, habe ich viel Zeit und Geld in dieses „Hobby“ gesteckt. Anfangs noch mit kleinen Beiträgen, um mich heranzutasten und aus Fehlern zu lernen, habe ich die letzten 2, 3 Jahre doch für mich beträchtliche Summen in Kryptowährungen und Aktien bzw. ETFs investiert. Während ich in früheren Zeiten Sparguthaben, also Cash, aufgebaut habe, habe ich die letzten Jahre mein Einkommen zur Gänze investiert. Den Cashpolster, den ich die vielen Jahre davor aufgebaut habe, habe ich nie angegriffen, aber eben auch nicht weiter aufgebaut. Ich habe mich mit der Strategie sicher gefühlt.

Meine Strategie im Detail

Meine Vorgehensweise war recht simpel. Fixe (hohe) monatliche ETF Sparpläne, alles andere wurde je nach Verfügbarkeit (Urlaubs-, Weihnachtsgeld, Bonuszahlungen, ..) sofort investiert. Entweder in Aktien/ ETFs oder Kryptowährungen, je nach Marktlage und wo gerade mein Fokus lag. Dabei gab es keine fixen Ziele, sondern ich nahm das Geld, welches mir nach meinen normalen Ausgaben (plus Reisen, etc) übrig blieb. Auch wenn ich in diesem Jahr viel unterwegs war, so hatte ich doch genug Einnahmen, um auch 2022 wieder einiges on top zu meinen monatlichen ETF Sparplänen zu invertieren. Dabei floss (anders als in den Jahren davor) nur ein kleiner Teil in Kryptowährungen und der größte Teil in Aktien. Richtig hohe Cashreserven (abseits meines Ursprungsbetrags, den ich geistig aber komplett ausblende) habe ich nie aufgebaut, sondern maximal eine kurze Zeit auf günstigere Kurse gewartet. Und in diesem Jahr musste man ja nie lange darauf warten. 

Warum 2023 anders wird

Aber nach all den Jahren des Investierens steuere ich für mich auf einen Punkt zu, den ich hier schon mal angeteasert habe. Und beim Schreiben des Artikels vor einem halben Jahr dachte ich nicht, dass dieser Zeitpunkt schon so zeitnah vor mir liegt. 2023 wird das erste Jahr seit längerem sein, wo ich nicht mehr bedingungslos investieren werde. Und das hat mehrere Gründe: Einen Grund habe ich in dem genannten Blogeintrag geschrieben. Es fehlt der Hebel. Ab einer gewissen Depotgröße fällt es nicht mehr groß ins Gewicht nachzukaufen, weil die reine Kursentwicklung deutlich mehr Impact hat. Und diesen Effekt spüre ich momentan schon stark (derzeit vor allem nach unten, aber es kommen ja wieder besser Zeiten). Zweitens, für mich mindestens so wichtig wie der erste Grund: Ich will mehr in mich persönlich investieren. Mehr Reisen, Ausbildungen starten, neue Dinge ausprobieren. Dafür brauche ich mehr Cash als heuer. Und drittens muss ich mir eingestehen, dass mir in diesem Jahr nicht aus Zufall immer Geld übrig geblieben ist, sondern ein Gedanke im Hinterkopf schon abgespeichert war bzw. ist. „Wenn du weniger ausgibst, bleibt dir nachher mehr zum Investieren“. Wer 6 Jahre durchgehend investiert, entwickelt dieses Mindset über die Zeit. Auch wenn ich mich nicht für geizig halte, ich habe eine Veränderung in den letzten 2 Jahren gespürt, noch stärker aufs Geld zu schauen. (Um eben noch mehr Investieren zu können). Zu diesem Thema habe ich bereits im Sommer 2022 den Artikel „Die Geister, die ich rief“ geschrieben. Der Artikel passte nie besser zu meiner aktuellen Situation, als zum jetzigen Zeitpunkt.

Mindset brechen

Jedenfalls will ich das Mindset „des ständigen Investierens“ 2023 wieder ein Stück weit ablegen. Ich denke, das wird mindestens so anstrengend wie die Anfangszeit, als ich mir das Mindset zum Geld anlegen „antrainiert“ habe. Mein erster Gedanke an Geld soll nicht sein, wieviel bleibt mir am Ende des Monats über und wieviel kann ich dann in Aktien investieren. Mein erster Gedanke soll sein: Was will ich erleben? Was will ich machen, lernen? Und das will ich mir dann leisten. Und so wie ich mir damals einen Beitrag eingebildet habe, der monatlich zu investieren ist, so lege ich mir jetzt einen Beitrag fest, der für meine persönlichen Interessen reserviert wird. Klassische mentale Buchführung, auch hierzu habe ich schon mal einen Beitrag verfasst. Funktionierte für mich in der Vergangenheit sehr gut, um meine Ziele zu erreichen.

2023 alles anders?

Das klingt jetzt einerseits nach einem radikalen Schritt (zumindest in meinem Kopf), andererseits auch nicht. Was auf jeden Fall bleiben wird, sind meine monatlichen ETF Sparpläne. Und natürlich meine einfachanlegen Sparpläne in den FTSE All-Word ETF und Bitcoin. Was sich aber für mich ändern soll, ist der Gedanke, darüber hinaus noch weiterhin viel zu investieren. Einerseits freue ich mich auf die Zeit, mehr Geld „für mich“ ausgeben zu können, andererseits weiß ich, dass es in meinem Kopf dafür noch Anstrengungen braucht, um das wirklich so durchzuziehen. Natürlich werde ich hier weiterhin über meine öffentlichen Sparpläne berichten, vielleicht werdet ihr aber auch Einblicke in meine persönliche Veränderung bekommen. Dinge, die ich ausprobiere. Projekte, die ich starte. I don´t know yet.

2023 wird jedenfalls spannend und ich freue mich darauf. Der mir selbst auferlegte Druck, immer viel zu Investieren, soll wegfallen und stattdessen neue Prioritäten entstehen.

Eine Frage noch

„Aber Johannes, wieso gerade jetzt? Momentan sind doch alle Kurse günstig, wieso kaufst du jetzt nicht weiterhin nach? Warte doch noch ein Jahr.“ Letztens habe ich mit einem Freund über meine Ziele für 2023 geredet und dabei unter anderem diese Antwort bekommen. Und er hat Recht, für Neueinsteiger:innen ist das gerade eine super Zeit. Lange Zeit fallende Kurse ist das beste für Langfristanleger:innen. Ich habe so eine Phase bereits im Kryptomarkt von 2018 bis 2020 mitgemacht und konnte hier meinen Grundstein legen, ich bin quasi 4 Jahre voraus. Im Aktienmarkt konnte ich im „Crash“ Ende 2018 und nochmals während Corona eine gute Basis legen, sodass die momentane Zeit für mich zwar auch gute Kurse beinhaltet, aber bei weitem nicht so günstig, dass ich sage, ich investiere ein weiteres Jahr intensiv. „Ein Jahr noch“ habe ich mir selbst lange Zeit eingeredet und auch durchgezogen. I´m done.

Was sind eure Pläne für 2023? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Ciao!

Johannes

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2 Kommentare zu „2023 – (M)Ein Ausblick“

  1. Hi Jochen,
    Deine Blogs sind – wie immer – erfrischend ehrlich.
    Bin schon gespannt wofür du 2023 dein Geld ausgeben wirst (hoffentlich wird Miete und Gas nicht noch teurer ^^).
    Ich werde in 2023 viel mehr in pantos investieren nachdem die Beta Phase gut angelaufen ist.
    Alles Liebe
    Gernot

  2. Hi Jochen,
    Deine Blogs sind – wie immer – erfrischend ehrlich.
    Bin schon gespannt wofür du 2023 dein Geld ausgeben wirst (hoffentlich wird Miete und Gas nicht noch teurer ^^).
    Ich werde in 2023 viel mehr in pantos investieren nachdem die Beta Phase gut angelaufen ist.
    Alles Liebe
    Gernot

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